Historie

Wie war das eigentlich früher…?
Wissenswertes über Vergangenes in der lebendigen Weserstadt wird im Folgenden gezeigt.

25 Geschichtszahlen

Swipen Sie nach links/rechts

1025

In einer Urkunde vom 20. September 1025 wird Nienburg das erste Mal erwähnt: „Nienburch“ – so die damalige Schreibweise. Nienburg war zu der Zeit eine Ansiedlung von hörigen Bauern, umgeben von Wäldern, Wiesen, Weiden, Mühlen und Gewässern. Die Original-Urkunde ist nicht erhalten. 

1202

Heinrich I. ist der erste urkundlich bezeugte Graf von Hoya. Er baute die Grafschaft kontinuierlich aus und legte den Grundstein zu einem beachtlichen Herrschaftsbereich im Mittelweserraum.

1441/1451

1441, diskutiert wird auch das Jahr 1451, wurde die Martinskirche samt Altar geweiht. Errichtet ist sie auf den Resten eines romanischen Gotteshauses. Vermutet wird eine dreischiffige Basilika mit Querhaus, Chor und Westturm, datiert in das 12. Jahrhundert. Der heutige, 73 Meter hohe Kirchturm ist eine neugotische Zutat und 1896/97 entstanden.

1512

Das erste Mal ausdrückliche erwähnt wird eine Nienburger Weserbrücke im Jahr 1512. Dabei handelte es sich um eine Sommerbrücke. Diese Pfahlbauten aus Holz wurden vor dem Eisgang abgebrochen und zum Sommer wieder aufgebaut.

1525

Das genaue Jahr der Einführung der Reformation in der Grafschaft Hoya ist nicht zu ermitteln. Genannt werden die Jahre 1524, 1525 und 1527. Graf Jobst II. und seine Ehefrau Anna von Gleichen stehen für die Ära der Reformation. Auf Bitten des Grafen, sandte Martin Luther seinen Schüler Adrian Buxschot, um in Nienburg die Lehre der Reformation zu verbreiten.

1621

Das älteste überlieferte Marktprivileg für die Stadt Nienburg stammt aus dem Jahr 1621. Es war die Erlaubnis, Waren und Vieh feilhalten zu dürfen. Die Markttradition ist bis heute ungebrochen. 2008 wurde der Nienburger Markt als „Europas schönster Wochenmarkt“ ausgezeichnet.

1625

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Nienburg von dem Heerführer Graf Tilly belagert. Seine starke Armee nahm die Festung unter Beschuss und wollte sie erstürmen. Tilly kam aber nicht zum Ziel und musste unverrichteter Dinge abrücken. Nach mündlicher Überlieferung soll ein Trupp ausgewählter Nienburger einen nächtlichen Ausfall gegen Tillys Lager gewagt und die Truppenfahne sowie ein Zelt erbeutet haben. In Erinnerung an diese Erzählung, wurde das „Wählige Rott“ Teil des alljährlichen Ausmarsches beim Scheibenschießen am Montag nach Johanni.

1654

Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges, sandten Bürgermeister und Rat eine Bittschrift an den Herzog Christian Ludwig zu Braunschweig und Lüneburg und erinnerten an sein Versprechen, das Scheibenschießen neu zu ordnen. Bestimmt wurde, dass nicht mehr „nach dem Vogell, wie von alters dritten Tags in den Pfingsten gebräuchlich gewehsen, sondern am Wercktage nach der Scheibe zu schießen guten Anfang gemachet“. An die alte Tradition erinnert noch heute die Ehrenkette mit dem anhängenden silbernen Papagei, die der jeweilige Scheibenkönig ein Jahr lang tragen darf.

1681

Erste Spuren jüdischer Existenz in Nienburg können mit einem Dokument belegt werden, das im hiesigen Stadtarchiv verwahrt ist. Es handelt sich um den Schutzbrief für Nathan Benedict aus dem Jahr 1681. Solch ein Dokument sicherte Personen jüdischen Glaubens ein Aufenthaltsrecht zu – gegen Bezahlung.

1803

Mit kurzen Unterbrechungen war Nienburg von 1803 bis 1813 französisch besetzt und gehörte ab 1810 zum französischen Kaiserreich als Hauptort des Departements Wesermündung, Arrondissement Nienburg. In den Jahren 1806 bis 1807 wurden die Festungswerke geschleift. Positiver Aspekt war, dass Nienburg sich räumlich ausdehnen und entwickeln konnte – die Voraussetzung für die Industrialisierung.

1823/1824

Die jüdische Gemeinde Nienburg nutzte zunächst Räume in Privathäusern als Betsaal. 1817 dann vermachte die Kauffrau Susanna Abraham der Gemeinde finanzielle Mittel für den Bau einer Synagoge. Architekt war der Flame Emanuel Bruno Quaet-Faslem. Der Grundstein der Synagoge ist im Lapidarium des Museums Nienburg erhalten.

1847

Am 12. Dezember 1847 wurde die Bahnstrecke Hannover-Bremen eröffnet. Der Staatsvertrag zwischen der Hansestadt Bremen und dem Königreich Hannover über den Bau dieser Strecke war am 14. April 1845 in Nienburg geschlossen worden und so die Streckenführung über Nienburg gesichert. Dieser Anschluss an das Streckensystem war von großer Bedeutung für die Entwicklung der Stadt zu Beginn des Industriezeitalters.

1853

Am 17. Oktober 1853 öffnete die Baugewerkschule ihre Tore. Die Schule war die erste ihrer Art im norddeutschen Raum. Dass die Einrichtung gerade in Nienburg gegründet wurde, lag daran, dass es bereits eine private technische Fachschule gab, deren guter Ruf ihr vorauseilte: die von Quaet-Faslem 1831 eingerichtete Realschule. 2009 wurde die Schule, mittlerweile Fachhochschule, trotz heftigen Widerstands der Nienburger Bevölkerung geschlossen.

1857

Das Jahr 1857 gilt als Startschuss für die Industrialisierung in Nienburg. Am 2. Mai des Jahres wurde die Einrichtung einer Fabrik chemischer Produkte erteilt. Der hohe Schornstein der Fabrik war weithin sichtbar. Sie produzierte Schwefelsäure, Chlorkalk, Soda, Glaubersalz, Holzessig und Holzkohlen. Weitere Fabriken folgten.

1868

Die erste Diakonisse trat 1868 in Nienburg ihren Dienst an: Schwester Amalie Thomas aus dem Henriettenstift Hannover. Die Diakonie war eine breit angelegte evangelische Sozialarbeit, die ausschließlich von Frauen geleistet wurde: Dienst in der Krankenpflege, der Altenpflege, der Jugendfürsorge und der Armenfürsorge. Um diese aufopferungsvolle Arbeit zu würdigen, beschloss der Rat der Stadt Nienburg 2003, den Platz am Krankenhaus „Amalie-Thomas-Platz“ zu nennen.

1893

Zunächst mit Geld- und Lebensmittelspenden hatte Marie Werstler den Nienburger Kinderhort unterstützt. Da sie die bestehenden Räumlichkeiten für die Kinder als unzureichend empfand, rief sie eine Stiftung ins Leben, um eine neue Unterkunft bauen zu lassen. Es entstand die „Kinderbewahranstalt“ an der Friedrichstraße / Marienstraße.

1919

1919 zog Luise Wyneken als erste Frau in den Rat der Stadt Nienburg ein. Am 12. November 1918 war das Frauenwahlrecht proklamiert worden. Nun endlich wurde den Frauen das Recht zugestanden, sich bei öffentlichen Wahlen zu beteiligen – als Wählerinnen und als Kandidatinnen. Als Bürgervorsteherin engagierte sich Luise Wyneken in den Kommissionen für das Armenwesen, für die öffentliche Gesundheit und das Wohnungswesen sowie für die Volksschulen.

1938

Wie im gesamten Land, begannen auch in Nienburg die Zerstörungen und Plünderungsaktionen in den frühen Morgenstunden des 10. November. Die Synagoge wurde nicht wie andernorts in Brand gesteckt, aus der Befürchtung heraus, die angrenzenden Gebäude zu gefährden. Die einzelnen Gebäudeteile und das Inventar wurden in Schubkarren zum Schloßplatz transportiert und verbrannt. Wohnungen wurden geplündert, Geschäfte zerstört, Menschen drangsaliert.

1942

1939 lebten nur noch 18 Personen jüdischen Glaubens in Nienburg. Sie alle erhielten 1942 die Aufforderung, sich mit einigen Habseligkeiten auf dem Schloßplatz einzufinden. Für sie gab es kein Entrinnen. Eine Flucht war nicht mehr möglich. Man transportierte sie nach Hannover und weiter in die verschiedenen Konzentrationslager. Niemand von ihnen kehrte zurück.

1955

Am 30. April 1955 beantragte die Stadt Nienburg die Rechtsstellung einer selbstständigen Stadt gemäß § 10 Absatz 2 der Niedersächsischen Gemeindeordnung. Danach werden Städte mit mehr als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner aus der Kommunal- und Fachaufsicht der Landkreise entlassen. Die Selbstständigkeit trat am 1. Dezember 1955 in Kraft.

1974

Zwischen der Stadt Nienburg/Weser und dem Flecken Erichshagen, den Gemeinden Holtorf und Langendamm sowie Leeseringen wurde mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Nienburg/Weser vom 11. Februar 1974 ein Gebietsänderungsvertrag abgeschlossen, der die Eingliederung in die Stadt Nienburg regelte. Auch wenn sie eingemeindet sind, ihre Identität, Geschichte und Bedeutung haben die Ortsteile bewahrt.

1989

Am 4. März 1989 wurde das Theater auf dem Hornwerk mit dem Wesersaal und dem Weserschlößchen eröffnet. Grundsteinlegung war 1987, das Richtfest im Jahr 1988. Das Theater steht auf historischem Festungsgelände, direkt am Weserufer im Mündungsbereich des Steinhuder Meerbachs. Als Gastspieltheater bietet es den jährlich rund 50.000 Besucherinnen und Besuchern ein Programm aus allen Genres.

1996

Eine Ära ging zu Ende. Am 2. März 1996 fand in den städtischen Wallanlagen die Verabschiedung der britischen Garnison statt. Rund 50 Jahre waren die Streitkräfte des britischen Pionierkorps in Nienburg stationiert, das 21. Engineer Regiment allein 46 Jahre davon. Infolge einer Umstrukturierung der Königlichen Pioniere wurde das Bataillon nach Osnabrück versetzt.

2012

Insgesamt 54 Stolpersteine wurden in Nienburg seit 2012 verlegt, darunter drei für Opfer der „Euthanasie“. Mit seinem Projekt erinnert der Künstler Gunter Demnig an die Opfer der NS-Zeit: Menschen jüdischen Glaubens, Sinti, Roma, politisch Verfolgte, Homosexuelle, Zeugen Jehovas und Opfer der „Euthanasie“. Das Stolpern ist symbolisch gemeint. Die Menschen stolpern mit dem Herzen und dem Kopf.

2024

Ganz Nienburg freut sich auf die Festlichkeiten im Rahmen der Jubelfeier „1000 Jahre urkundliche Ersterwähnung“.

Die Highlights im Überblick

Gastspiel des TSV Hannover-Burgdorf

am: 19. Juli 2025 bis 19. Juli 2025

Veranstaltungs-Details

Hafenfestival mit Fischerstechen

am: 22. August 2025 bis 24. August 2025

Veranstaltungs-Details

1. Nienburger Stadtregatta

am: 24. August 2025 bis 24. August 2025

Veranstaltungs-Details